Erfolg bei Filmtagen

Louisa von Schnurbein gewinnt den bayerischen „Schüler-Oscar“

Mit ihrem Kurzfilm „Die kleinen Dinge“ hat Louisa von Schnurbein (Abiturjahrgang 2021) einen der begehrten Förderpreise der 44. Filmtage bayerischer Schulen erhalten und hat sich damit gegen die Konkurrenz von über 60 ambitionierten Filmen durchgesetzt. Der knapp 4 Minuten lange Animationsfilm wurde von ihr Bild für Bild im aufwändigen Rotoskopie-Verfahren gezeichnet – das sind insgesamt über 4000 Einzelbilder- und erzählt eine wahre Geschichte, die sie selbst erlebt hat. Somit gehört diese besondere Art der Gestaltung zur aktuell sehr gefragten Gattung des Anima-Dok.-Films, weil das Fehlen der Bilder durch die Animation kompensiert wurde. Aber nicht nur ihre virtuoser lockerer Zeichenstil hat die Jury überzeugt, sondern auch ihr sehr ausgereiftes wie authentisches Drehbuch.

Diesen Film hat Louisa als W-Seminar-Arbeit im Fach Kunst über ein Jahr lang geplant und erarbeitet, was ihr neben der ausgezeichneten Punktzahl auch die erfolgreiche Erfüllung einer entscheidenden Zulassungsvoraussetzung für das Abitur eingebracht hat. Und nun auch noch der höchste Filmpreis! Was für ein toller Erfolg!

Hier die Laudatio der 10-köpfigen Jury der Filmtage:
„Ein Flughafenterminal. Wir Zuschauer:innen befinden uns irgendwo zwischen den Wartenden. Wir sehen Eltern und eine junge Frau im Gespräch. Kaum etwas wird erklärt und viele Fragen stellen sich: Welche Reise tritt die junge Frau an, was beunruhigt sie, macht sie so traurig, was versuchen die Eltern ihr noch mitzugeben und wer ist die mitfühlende Frau hinter dem Kiosk, die ihr mit einer Handvoll Bonbons Trost geben kann?
Der Film ist so einfach und klar gezeichnet wie die Geschichte selbst. Eine durchdachte Bildgestaltung mit vielen klugen Einstellungen beobachtet Nähe und Distanz zwischen den Personen. Besonders gelungen ist die anrührende, ausdrucksstarke Mimik und Körpersprache der Figuren. Gleichzeitig lockert die witzige, liebevolle Tongestaltung den Film auf. Mit dieser Schilderung einer tatsächlich erlebten Geschichte zeigt die Filmemacherin, wie einfach es sein kann, jemandem in einem Moment der Verzweiflung Mut zu machen und erinnert uns daran, wie schön es ist, mit offenen Augen und Armen durch die Welt zu gehen.“